Freiburg: Sanktionen als Mittel der Außenpolitik am Beispiel Syrien
15. Jul 2021 – 19:00 Uhr ,
Gemeindesaal Kreuz-Kirche, Fehrenbachallee 50.
( 250 Meter von Haltestelle Technisches Rathaus)
Die Nah-Ost-Korrespondentin Karin Leukefeld berichtet über die aktuelle Situation in Syrien. Karin Leukefeld ist die einzige deutsche Journalistin und eine der wenigen Journalistinnen überhaupt, die regelmäßig aus Syrien berichten und die als Korrespondentin dort akkreditiert ist. https://leukefeld.net/.
Syrien, vor dem Krieg ein Land mit relativ gutem Gesundheits- und Bildungssystem, intakter Infra-Struktur und ohne Hunger. Aus einem Aufstand entwickelte sich ein geostrategischer Krieg um das ölreiche Land, der vom Ausland maßgeblich angeheizt, finanziert und am Leben gehalten und gerechtfertigt wird. Syrien ist heute, nach 10 Jahre Krieg, ein kaputtes, zerbombtes und zerstückeltes Land, das auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen ist und dessen Wiederaufbau durch Sanktionen behindert wird.
Deutschland und die EU sind an dem Krieg in Syrien, im Gegensatz zur USA und der Türkei formell nicht beteiligt. Aber dennoch wirken sie aktiv am Geschehen mit. Einerseits durch Sanktionen und andererseits durch Hilfsgelder für Gebiete, die nicht von der syrischen Regierung kontrolliert werden. Diese beeinflussen die Situation und Entwicklung in Syrien maßgeblich.
Einseitige Sanktionen und Blockaden gegen sogenannte „Schurkenstaaten“ sind populär und werden insbesondere von den USA und der EU auch immer häufiger als Mittel für einen Regime-Wechsel eingesetzt. Dies nicht nur im Nahen Osten, sondern auch gegenüber Ländern wie Cuba und Venezuela. Ihre Auswirkung für die Zivilbevölkerung werden oft verharmlost und unterschätzt. Sanktionen gegen den Irak von 1990 bis 2003 kosteten mehr als 500.000 Menschenleben, die meisten davon Kleinkinder.
Karin Leukefeld wird Infos über die Hintergründe, Ziele und Auswirkungen von Sanktionen in dieser Region geben. „Sanktionen .. sind keine Alternative zum Krieg – sondern Krieg mit anderen Mitteln… Den Preis bezahlt vor allem die Zivilbevölkerung mit ihrem Leib und Leben.”
Für die Veranstaltung gelten die aktuellen Corona-Regeln und deshalb auch eine begrenzte Teilnehmerzahl. Eine zusätzliche Video-Übertragung/Aufzeichnung ist geplant. Voranmeldung bitte an:
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